1. Das Design des Rings
Einer der wichtigste Aspekt beim Kauf des Verlobungsrings ist das Design. In den Juweliershops werden Bezeichnungen und Fachbegriffe verwendet, die für Schmuck-Laien nicht unbedingt auf Anhieb verständlich sind.
Vintage, klassisch oder ausgefallen
Die Schmuckbranche unterscheidet grundsätzlich diese Stilrichtungen, die das Design des Rings beschreiben sollen:
- Vintage: Ringe, die sich an oft prunkvolle Designs früherer Zeiten orientieren.
- Klassisch: Das sind traditionelle Verlobungsringe mit einer erhabenen Fassung. Meist besteht diese aus dünnen Stäbchen, den sogenannten Krappen. Diese halten einen einzelnen Diamant, den Solitär.
- Modern: Diese Ringe sind oft schlichter und erinnern an Bauhaus und Art Brut. Diamanten werden hier meist innerhalb (Spannring) oder nahe an der Ringschiene gefasst. Die Designs entsprechen den Anprüchen moderner Trägerinnen, die Schmuck nur selten ablegen und auf Alltagstauglichkeit achten.
- Solitär: Ein einzelner, meist als runder Brillant geschliffener Diamant steht im Mittelpunkt der Solitärringmodelle.
- Halo: Ein großer Mittelstein umgeben von einem Kranz kleiner Brillanten. Diese bilden das Halo.
- Eternity: In einem Eternityring fasst der Goldschmied entweder rundherum Steine, die sichtbare obere Hälfte oder zwei Drittel der Ringschiene. Eternityringe gibt es eingerieben – einzeln gefasst – oder als Kanalfassung.
- Pavé: Pavéringe weisen einen zentralen, größeren Hauptstein und rundherum entlang der Ringschiene weitere kleine Diamanten auf. Wie ein Eternitiyring mit zusätzlichem Hauptstein. Und diese Variante gibt es auch mit Halo.
- Trinity: Hier werden drei Edelsteine kombiniert. Ein größerer in der Mitte, links und rechts davon kleinere Edelsteine.
- Sidestones: eine Variante der Trinity-Fassung, oft mit auffälligeren Seitensteinen.
Edelstein- und Diamantschliff
Wer einen Ring mit Stein erwerben möchte, wählt als Nächstes den Schliff (die äußere Form) und die Qualität (Klarheit, Färbung) aus. Die Güte des Schliffs beeinflusst maßgeblich das spätere Funkeln. Folgend die vier beliebtesten Edelsteinschliffe, unten im Bild weitere bekannte Schliffe.
Alternativen zum klassischen Diamant
Neben Diamanten, die den Bereich klassischer Verlobungsringe klar dominieren, gibt es weitere beliebte Edelsteine.
Der rote Rubin ist so ein Beispiel. Er gilt als Stein der Liebe und wird deshalb gern zur Verlobung in einem Ring gefasst überreicht. Schenkt man einen grünen Smaragd, der ewige Jugend symbolisiert, wünscht man der Liebsten ein langes und gesundes Leben. Der blaue Saphir – nach dem Diamant der beliebteste Edelstein bei Verlobungsringen – soll für Ruhe und ein ausgeglichenes Gemüt sorgen.
Auch, wenn die bekanntesten Edelsteine farblose Diamanten sind, rund um den Globus werden immer wieder Vorkommen farbiger Diamanten gefunden. Die Färbungen reichen von gelb über rosa, rot bis schwarz. Klar, ein Verlobungsring mit farbigem Diamanten ist nichts für jeden. Aber zugegebener Maßen ist ein pinker Diamant mit Herzschliff ein bemerkenswertes Bekenntnis.
Individuelle Kriterien und örtliche Gegebenheiten
Was sollte ein Käufer, abgesehen von der Auswahl des Designs, der Fassung und des Edelsteins, noch beachten? Wir bekommen immer wieder mit, dass der Charakter des Partners und der Ort der Verlobung bei der Ring-Auswahl eine Rolle spielen.
Käufer, die einen Antrag am Meer planen, können mit einem Saphir-Verlobungsring punkten. Die Gravur des Ortes der Verlobung hält die ganz besondere Atmosphäre dort für immer im Inneren des Rings fest.
Trägt die Partnerin gern Ringe, ist sinnvoll, darauf zu achten, dass der Verlobungsring zum Design der anderen Schmuckstücke passt.
Immer mehr Partnerinnen wollen den Verlobungsring nach der Hochzeit weiter tragen, als Vorsteckring. Auf wen das zutrifft, sollte sich vorab schon Gedanken darüber machen, dass die beiden Ringe später zusammen getragen werden. Damit das gut funktioniert, müssen die Ringschienen aufeinander abgestimmt sein.
Die Alltagstauglichkeit ist ein weiteres Kriterium bei der Auswahl des Rings. Wie wichtig, hängt vom Lifestyle der zukünftigen Frau ab. Wer eine sehr sportaffine Partnerin hat, die die Ringe ungern ablegt, sollte ein schlichtes Modell ohne erhabene Fassung wählen.
Nimmt die Partnerin die Ringe zum Sport ab – was wir empfehlen – sind große Diamanten und hohe Fassungen kein Problem.
Als letzten Punkt: individuelle Vorlieben beachten. Wird schlichter Schmuck von der Zukünftigen bevorzugt, macht man ihr mit einem auffällig funkelnden Ring keine Freude.
Wer unsicher ist, was der Liebsten bei Ringen wichtig sind, fragt die Mutter der Zukünftigen um Rat. Auch ihre beste Freundin ist eine verlässliche Quelle für Informationen. Beide Frauen kennen den Geschmack der Partnerin in- und auswendig. Sie fühlen sich zudem geschmeichelt, wenn sie bei einer so wichtigen Entscheidung einbezogen werden.
2. Worauf beim Material achten?
Mehr als 97% aller Verlobungsringe werden aus Edelmetall gefertigt. Welches am besten geeignet ist, hängt vom Anlass, den Vorlieben der Partnerin und vom Budget ab. Wir klären, wie man das passende Edelmetall für den Verlobungsring findet.
Der Klassiker unter den Materialien für den Verlobungsring ist Gold. Es ist in mehreren Ausführungen erhältlich.
- Gelbgold: Es gilt als edel und zeitlos und zeichnet sich durch den edlen gelben Farbton aus.
- Weißgold ist entfärbtes Gelbgold. Mithilfe von Zuschlagstoffen zu der Legierung – z. B. Palladium – bekommt es seine weißliche Farbe. Es ist das beliebteste Edelmetall für Verlobungsringe, wirkt modern, elegant und zeitlos.
- Roségold: Den rosafarbenen Metallton verdankt Roségold der Beimischung von Kupfer. Ringe mit roségoldener Legierung gelten als trendy und passen perfekt zu allen Hauttypen.
Ein Blick auf den Schmuck der Partnerin kann helfen, eine Vorliebe für eines der Edelmetalle zu entdecken. Ist es Gelbgold oder Weißgold?
Vorsicht bei eher ungewöhnlichen Materialien. Wolfram beispielsweise ist ein sehr hartes und sprödes Metall. Falls der Verlobungsring nicht passt, sind Änderungen bei diesen harten Materialien nicht oder nur mit hohem Aufwand umsetzbar.
Wer auf der sicheren Seite sein will, prüft vor dem Kauf, ob die Liebste auf Stoffe in der gewählten Legierung allergisch ist. Auch bei diesem Thema können die Mutter der Zukünftigen oder ihre beste Freundin weiterhelfen.
Wird der Verlobungsring als Ehering weitergetragen? Dann sollte man eine Legierung wie 750er Gelbgold wählen, aus der später auch die Eheringe hergestellt werden.
3. Wo soll ich den Verlobungsring kaufen: online oder vor Ort?
Online den Verlobungsring kaufen oder vor Ort: Beide Optionen haben Vor- und Nachteile. Wer den Verlobungsring beim Juwelier vor Ort auswählt, kann ihn in die Hand nehmen und von allen Seiten betrachten. Man kann den Ring anfassen und die Proportionen besser erfassen als auf Fotos oder Videos.
Der Juwelier hat nur begrenzt Platz, das schränkt die Auswahl im Vergleich zum Onlineshop naturgemäß ein. Große Läden in teuren Lagen haben hohe Kosten für Miete und Mitarbeiter. Das muss der Kunde in der Regel mitbezahlen.
Wer sich nicht sicher ist, wie der Verlobungsring aussehen soll, für den ist es hilfreich, sich beraten zu lassen. Das geht vor Ort oder online per Chat, E-Mail oder per Telefon. Geschulte Verkäufer geben hilfreiche Tipps und erleichtern so die Entscheidung.
Sie sind aber auch Verkäufer und leben nicht von der Beratung. Dazu kommt, dass manche Menschen sich unter Druck fühlen etwas zu kaufen, wenn sie sich beraten lassen.
Bei der Suche im Onlineshop ist es möglich, ganz entspannt und wann man möchte, zu stöbern. So kann man sich in Ruhe eine konkrete Vorstellung vom perfekten Verlobungsring entwickeln. Das Angebot ist Online viel größer und man findet leichter ein Schnäppchen.
Immer wieder hört man, der Einzelhandel von Ort böte besseren Service. Dabei geht es um die kompetente Beratung, aber auch um die individuelle Gravur und Kulanz beim Umtausch. Außerdem ist der Kontakt Auge in Auge ein Grund für Kunden, vor Ort zu kaufen.
Tatsächlich ist es so, dass man von den genannten Vorteilen auch online profitiert – abgesehen vom direkten physischen Kontakt natürlich ...
Kunden sind online inzwischen hart umkämpft, sodass hier sogar deutlich bessere Leistungen für Kunden möglich sind.
4. Einen oder zwei Verlobungsringe kaufen?
Es ist üblich, dass nur die Frau einen Verlobungsring trägt. Das rührt noch aus der Zeit, als Frauen Männern versprochen wurden. Heute ist es jedoch die Entscheidung des Paares, ob beide einen Ring anlegen.
Will der Mann seine Verbundenheit mit einem Verlobungsring zeigen, kann er Verlobungsringe auch im Set kaufen. Dabei wird – ähnlich wie bei Eheringen – ein schlichtes Pendant zum Verlobungsring der Frau für den Mann angefertigt. Heutzutage entscheiden sich immer mehr Männer dafür, gemeinsam mit der Partnerin den Verlobungsring zu tragen.
5. Wo kommt der Ring hin?
Wer in Deutschland Wert auf Traditionen legt, sollten den Verlobungsring an den linken Ringfinger stecken. Dabei handelt es sich jedoch um keine internationale Tradition, es gibt Unterschiede von Land zu Land. In den Niederlanden oder der Schweiz beispielsweise ist der rechte Ringfinger verbreiteter.
Letztendlich ist auch dies eine individuelle Entscheidung. Wenn man die Ringgröße der Partnerin jedoch heimlich ermitteln möchten, muss man vorab eine Hand auswählen. An dieser sollte auch der Fingerumfang gemessen werden, da dieser an beiden Händen verschieden sein kann.
6. Größe und Kosten
Eine der wichtigsten Informationen, die man zum Kauf von Verlobungsringen benötigt, ist die Ringgröße der Partnerin. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man diese ermitteln kann.
Verlobungsringe lieber zu groß als zu klein kaufen
Ist der Verlobungsring eine Überraschung, muss die Ringgröße heimlich ermittelt werden. Man sollte darauf achten, im Zweifelsfall den Ring lieber größer als kleiner zu kaufen. Falls sich herausstellt, dass der Ring nicht passt, ist es einfacher, ihn zu verkleinern, als zu vergrößern.
Monatsnettogehalt meist mehr als ausreichend
Beim Budget für den Verlobungsring kann man sich am halben bis ganzen monatlichen Nettogehalt orientieren. Bei eher knappem Budget sollte man die Ausgaben für den Verlobungsring geringer halten und dafür in die Eheringe investieren. Übrigens: Im Durchschnitt gibt die Mehrheit der Männer zwischen 100 und 500 Euro für den Ring aus. Nur eine Minderheit von 2 % greift mit über 2000 Euro tiefer in die Tasche.