Was unterscheidet Fancy-Cuts von Brillanten?
Manche Frauen, die für ihren Verlobungsring einen Fancy-Cut wählen, interessieren sich nicht für Trends. Sie möchten sich mit ihrem Edelstein von den vielen runden Diamanten in ihrem Umfeld abheben. Aber was unterscheidet Fancy-Cuts eigentlich von Brillanten? Um diese Frage zu beantworten, schauen wir uns zunächst kurz die Grundlagen an.
Diamanten werden nach vier Merkmalen bewertet: Farbe, Reinheit, Gewicht und Schliff (Cut). Diese Kriterien kennt man als die 4 Cs. Bei Fancy-Cut-Zertifikaten bewertet die GIA den Schliff jedoch nicht.
Im Gegensatz zum Brillanten mit seinen klar definierten Kriterien erschweren die Schliff-Varianten bei jedem Fancy-Cut eine objektive Bewertung. Es gibt abweichende Proportionen, Seitenverhältnisse, Tafelgrößen und unterschiedlich tiefe Schliffe. Diese Varianz innerhalb des gleichen Cuts erschwert es, Normen zu etablieren. Der persönliche Geschmack ist beim Kauf deshalb ein wichtiges Kriterium.
Tipp: Mehrere Steine prüfen und bei gleicher Qualität nach eigenen Vorlieben wählen.
Auch wenn die Angabe zur Schliffgüte fehlt, Politur und Symmetrie werden nach den gleichen Kriterien wie beim Brillant bewertet: exzellent, very good, good und poor.
Fancy-Cut-Diamanten funkeln ausgezeichnet, erreichen aber nicht die Leuchtkraft von Brillanten, die durch den Schliff auf maximales Feuer optimiert wurden. Es gibt zwar Fancy-Cut-Varianten, die mit einer deutlich höheren Zahl an Facetten mehr Brillanz erzielen. Da die Nachfrage aber gering ist, würden wir diese Schliff-Varianten nur begeisterten Sammlern empfehlen. Je exotischer ein Schliff, desto schwerer findet sich bei Bedarf ein Käufer.
Diamantschleifer bauen Fancy-Cut-Diamanten auf einem von zwei Grundschliffen auf, dem Brilliant-Cut (Brillantschliff) und dem Step-Cut (Stufen- oder Treppenschliff).
Bow-Tie-Effekt bei ovalen und linsenförmig geschliffenen Diamanten
Der Bow-Tie-Effekt entsteht durch besondere Lichtbrechung bei ovalen und linsenförmig geschliffenen Diamanten. Er verursacht einen schwarzen, klar abgegrenzten Schatten im Zentrum des Steins. Ursache sind Facetten, die das Licht nicht zum Betrachter reflektieren und daher dunkel erscheinen.
Der Bow-Tie-Effekt tritt beim Oval-Cut, Pear-Cut, Marquise- und Heart-Cut auf.
Begünstigt wird der Effekt durch ein unausgewogenes Verhältnis von Breite zu Tiefe des Diamanten. Durch optische Kontrolle mit Hilfe von Fotos, Videos oder direkt am Stein wird der Effekt sichtbar. Er wird nicht auf Edelstein-Zertifikaten hinterlegt.
Prozentsatz beim Tiefe-Breite-Verhältnis des Steins bestimmen
Teilt man die Tiefe eines Steins durch seine schmale Seite, ergibt sich das Tiefe-zu-Breite-Verhältnis. Nehmen wir als Beispiel einen Diamanten. Er hat eine Tiefe von 2,8 mm und eine Breite von 4,4 mm. Das Tiefe-zu-Breite-Verhältnis beträgt 63,64 %. Rechenweg: 2,8 mm ÷ 4,4 mm × 100 = 63,64 %.
Der optimale Bereich beim Oval-Cut-Diamanten liegt beispielsweise zwischen 62 und 66 %. Um eine sehr gute Symmetrie zu erreichen, muss das Länge-zu-Höhe-Verhältnis zwischen 60 und 68 % liegen. Steine mit Werten unter 60 % und über 68 % haben häufig einen deutlich sichtbaren Bow-Tie-Effekt.
Besonderheiten von Stufenschliff und Brillantschliff
Stufenschliffe haben eine große Tafel, durch die Einschlüsse leicht zu sehen sind. Diamantexperten wählen bei der Reinheit daher mindestens VS2, in Ausnahmefällen SI1. Dann wirkt der Diamant im Stufenschliff für das menschliche Auge rein, Experten nennen das eye-clean.
Schliffe, die auf Brillant aufbauen, sind dank der vielen Facetten und kleinerer Tafel manchmal bereits bei SI1 eye-clean.
Je größer der Stein, desto besser zeigt er seine Farbe. Daher lieber eine oder zwei Farbstufen besser kaufen. Das betrifft alle Schliffe ab 1,5 Karat.
Mit dem Begriff Farbe bezeichnet der Experte die gelbliche oder bräunliche Tönung eines Diamanten. Farblose Diamanten gelten als besonders hochwertig, Diamanten mit sichtbarer Färbung als weniger begehrenswert.
Dazu kommt, dass jeder Schliff Licht anders reflektiert, weshalb der Brillant und der Pear-Cut die Farbe gut verbergen.
Der Oval-Cut: Von antiker Eleganz zu moderner Perfektion
Seit dem 13. Jahrhundert gibt es Diamanten mit Ovalschliff, wobei es sich anfangs um antike Brillantschliffe in ovaler Form handelte.
In den 1960ern verfeinerte ihn der russische Diamantschleifer Lazare Kaplan zum modernen Oval-Cut.
Heute gilt der Oval-Cut als einer der beliebtesten Fancy-Cuts. Mit der langen Seite parallel zum Finger getragen, lässt er den Finger der Trägerin schlanker und länger wirken.
Proportionen des Oval-Cut
Das ideale Seitenverhältnis für den ovalen Schliff liegt zwischen 1,3 und 1,5.
Innerhalb dieses Spektrums entscheidet der persönliche Geschmack, was einem besser gefällt.
Wir finden, dass ein Wert von 1,36 am schönsten für die Proportion eines Oval-Cuts ist. Steine unter 1,3 und über 1,5 empfehlen wir nicht.
Qualitätskriterien für Oval-Cut-Diamanten
Der Oval-Cut ist ein dankbarer Schliff, da die vielen Facetten Einschlüssen gut kaschieren. Es gibt Steine in SI, bei denen man mit dem bloßen Auge keine Einschlüsse erkennt.
Bei der Farbe reicht es, wenn Sie sich für G entscheiden, es sei denn, der Stein hat über 1,5 Karat. Dann empfehlen wir Farbe F oder besser, da bei größeren Oval-Cut-Diamanten die Farbe eher sichtbar wird.
Besonderheiten des Oval-Cut-Diamanten
- Keine Angabe zur Schliffqualität von Oval-Cut-Diamanten auf Zertifikaten.
- Je länglicher der ovale Diamant ist, desto größer wirkt er.
- Neigung zum Bow-Tie-Effekt, daher Diamant mit Tiefe-Breite-Verhältnis von 62 - 66 % wählen.
- Oval-Cuts haben 58 Facetten.
Radiant-Cut: Smaragd- und Brillantschliff kombiniert
Einer unserer Lieblingsschliffe ist der Radiant-Cut, eine Kombination aus dem runden Brillantschliff und dem Smaragdschliff. Seine Brillanz erreicht er durch 70 funkelnde Facetten.
Radiant bedeutet auf Deutsch strahlend – nur ein runder Brillantschliff entwickelt mehr Feuer als ein Radiant-Cut. Bei dieser speziellen Art von Brillanz spricht man auch vom Crushed-Ice-Effekt.
Der Franzose Henry Grossbard ist der Erfinder dieses einmaligen Schliffs, den er im Jahr 1977 vorstellte.
Die achteckige, gestreckte Grundform verleiht dem Radianten seinen eleganten Charakter. In Kombination mit der Brillanz von 70 Facetten wird daraus der perfekte Stein für den Verlobungsring.
Diese rechteckigen Steine erinnern an den Smaragdschliff. Wenn die Proportionen Richtung 1 gehen, spricht man von quadratischen Radiant-Cuts.
Qualität: SI ok bei verdeckten Einschlüssen
Die vielen Facetten, Ecken und Winkel kaschieren beim Radiant-Cut gut mögliche Einschlüsse. Bei der Qualität kann man SI wählen, wenn die Einschlüsse nicht direkt unter der Tafel liegen. Dort wären sie leicht mit bloßem Auge zu sehen.
Zusätzlich Geld spart, wer die Einschlüsse so wählt, dass die Fassung diese später überdeckt.
Bei der Farbe würden wir G empfehlen, da Radiant-Cuts dazu neigen, dass Färbungen früher sichtbar werden.
Achten Sie auf eine Schliffgüte von mindestens sehr gut.
Begehrte Radiant-Fassungen
Als Einstiegsmodell gilt der Glory Petite Radiant Cut. Freunde von funkelnden Ringen begeistern sich meist für den Radiant Halo Pavé. Schlichter ist der Radiant Clean mit seiner klaren Formensprache.
Cushion-Cut mit abgerundeten Ecken
Cushion-Cuts sind quadratisch bis länglich, rechteckig geschliffen. Die abgerundeten Kanten lassen ihn wie ein Kissen wirken.
Bis etwa 1880 legten Schleifer überall auf der Welt Diamanten überwiegend als weichen, feminin wirkenden Kissenschliff an. Frauen lieben Cushion-Cuts als Mittelstein für Verlobungsringe.
Ideale Proportionen des Cushion-Cut
Die Besonderheit beim Cushion-Cut ist, dass er in vier Varianten vorkommt, die sich – neben der Anzahl der Facetten – auch in der Form unterscheiden.
Der Cushion-Brilliant-Cut
Der Cushion-Brilliant-Cut baut auf dem Brillantschliff auf. Er hat 58 Facetten und ist unten spitz. Die ausgewogenen Proportionen führen zu hoher Brillanz und machen den Cushion-Brilliant zum anspruchsvollsten Cushion-Cut.
Der Cushion-Modified-Brilliant-Cut
Der Cushion-Modified-Brilliant-Cut entstand aus der Mischung von antikem Schliff und Oval-Cut. Sein Schliff hat 86 Facetten, die hauptsächlich im Unterbau liegen. Für den Betrachter entsteht so ein Crushed-Ice-Effekt, der ähnlich spektakulär aussieht, wie beim Radiant-Cut.
Die Mehrzahl der Kissenschliffe auf dem Markt sind als Cushion-Modified geschliffen, da der Schleifverlust klein ist. Das macht die Diamanten günstiger und der Crushed-Ice-Effekt erhöht die Brillanz.
Der Cushion-Modified-Hybrid-Cut
Der Cushion-Modified-Hybrid-Cut ist eine Mischung aus Cushion-Modified-Brilliant und Cushion-Brilliant-Cut. Er ist der jüngste Kissenschliff, hat 66 Facetten und sein Feuer wirkt ruhiger. Es ist sortierter und klarer, vergleichbar mit dem des Cushion-Brilliant-Cuts.
Einen Cushion-Modified-Hybrid wird man auf einem Zertifikat nicht finden. Die GIA unterscheidet nur zwischen Cushion-Brilliant und Cushion-Modified-Brilliant. Wer auf der Suche nach diesem Schliff ist, kontaktiert am besten einen Experten.
Üblicherweise haben Cushion-Cuts ein Länge-Breite-Verhältnis von 1 bis 1,1. Es gibt Steine, die Proportionen von 1,2 haben. Diesen länglichen Schliff verwechseln Laien leicht mit dem des Radiant-Cuts.
Qualität des Cushion-Cuts
Dank der auf dem Brillantschiff aufbauenden Geometrie mit zahlreichen Facetten fallen Einschlüsse weniger auf. Damit man mit bloßem Auge keine Einschlüsse erkennt, empfehlen wir SI.
Wir raten, den Stein anzuschauen oder durch einen Experten prüfen zu lassen, um eine augenreine Qualität sicherzustellen. Einfacher, aber deutlich teurer ist es, für alle, die Qualitäten von VS aufwärts wählen.
Bereits die Farbe H funktioniert – je nach Fassung – gut. Wer unsicher ist oder den Stein nicht anschauen kann, ist mit G auf der sicheren Seite.
Besonderheiten des Cushion-Cuts
- Hohe Brillanz und Feuer.
- Der Schliff ist exklusiver als der runde Brillantschliff.
- Die abgerundete Form schützt vor Brüchen. Der Schliff gilt als sehr widerstandsfähig.
- Der Cushion-Cut wirkt zeitlos und modern.
- Pro Karat ist der Cushion-Cut günstiger als der runde Brillantschliff.
Mythos Asscher-Cut
Joseph Asscher erfand 1902 den Asscher-Cut, der damit älter als der Brillantschliff ist.
Die Familie Asscher sind alteingesessene Diamantschleifer aus Amsterdam. Sie erlangten internationales Ansehen, als König VII. sie beauftragte, den größten Diamanten der Welt, den Cullinan, zu schleifen.
Der Rohdiamant hatte ein Diamantgewicht von 3.106 Karat und wog damit über 600 Gramm. Insgesamt entstanden daraus 96 kleinere und neun große Diamanten. Die großen sind bis heute Teil der er britischen Kronjuwelen. Der mit 530 Karat (106 g) schwerste ist der Cullinan I, auch als Great Star of Africa bekannt. Er ziert das Zepter von Edward VII.
Aus dem Hause Asscher stammen weitere bedeutende Diamanten, wie den Exelsior mit 995 Karat, aus dem 22 geschliffene Steine wurden.
Heute gibt es zwei Arten von Asscher-Cuts, den ursprünglichen Asscher-Cut mit 57 Facetten und eine moderne Variante mit 74 Facetten. Als Royal Asscher bekannt, kam dieser Schliff 2001 auf den Markt.
Der Royal Asscher ist ein patentierter Diamantschliff, den nur die Familie Asscher verkauft.
Er gilt unter Diamantschleifern als Herausforderung, selbst erfahrene Schleifer benötigen monatelanges Training, um diesen speziellen Schliff zu erlernen. Weltweit beherrschen ihn – laut Familie Asscher – weniger als 75 Menschen.
Asscher-Cuts gehören zu den Stufenschliffen und ähneln dem Smaragdschiff. Ein Unterschied besteht darin, dass der Asscher-Cut quadratisch und der klassische Smaragdschliff rechteckig ist. Inzwischen gibt es auch quadratische Smaragdschliffe, in Zertifikaten als Square Emerald Cuts bezeichnet.
Damit Brillantschliffe funkeln benötigen sie eine ausreichende Tiefe, Stufenschliffe dürfen flacher sein. Asscher-Cuts sind relativ flach und leicht und daher günstiger. Damit die Steine noch Feuer haben, brauchen sie allerdings mindestens eine Tiefe von 57 %. Die Tafel liegt bei rund 69 %.
Die Asscher-Cut-Qualität
Wie bei allen Stufenschiffe sieht man durch die Tafel leicht in das Innere des Diamanten. Wer keine Einschlüsse sehen möchte, wählt mindestens VS2. Den Stein vor dem Kauf unbedingt anschauen.
Besonderheiten von Asscher-Cut-Diamanten
- Der Asscher-Cut wurde 1902 von Joseph Asscher erfunden.
- Heutzutage werden klassische Asscher-Cuts als Square Emerald Cuts verkauft.
- Royal Asscher: Patentierte Variante mit 74 Facetten, seit 2001.
- Das Verhältnis Länge zu Breite liegt bei 1 bis 1,05.
- Die Steintiefe sollte zwischen 61 und 67 % liegen.
- Mindestens VS2 und bei der Farbe G oder besser.
Emerald-Cut: die richtige Wahl beim Smaragdschliff
Einer der elegantesten Schliffe überhaupt, den bereits Grace Kelly für ihren Verlobungsring wählte, ist der Emerald-Cut, auch Smaragdschliff genannt.
Ursprünglich wurde der Schliff entworfen, um Smaragde – englisch: Emerald – mit möglichst wenig Materialverlust zu schleifen. An Beliebtheit gewann dieser Schliff in den 1920er-Jahren in Art-déco-Kreisen, die klare Linien und Symmetrie schätzten. Heute sind drei Prozent der Schmuck-Diamanten Emerald-Cuts.
Der achteckige Emerald-Cut hat 57 in Stufen angeordnete Facetten und gehört damit zu den Stufenschliffen oder Step-Cuts. Das Funkeln des Smaragdschliffs ist subtiler als das eines Brillanten. Der Smaragdschliff bezaubert mit subtilem Licht- und Schattenspiel, das zwischen den einzelnen Facetten entsteht.
Der Emerald-Cut ist besonders klar aufgebaut, sein Schliff wirkt wie ein Fenster in den Diamanten. Durch die rechteckige Grundform verlängert er optisch den Finger.
Ideale Proportionen beim Smaragdschliff
Wichtig bei der Suche nach dem passenden Emerald-Diamanten sind die Proportionen, die Größe der Tafel und das Seitenverhältnis. Das optimale Tiefe-zu-Breiten-Verhältnis liegt bei 60 bis 67 % (Rechenweg: Tiefe ÷ Breite × 100).
Beim Seitenverhältnis gelten Werte von 1,3 bis 1,5 als optisch angenehm und Schliffe mit 1,4 als ideal. Eine niedrigere Zahl heißt, dass der Emerald-Cut dicklicher (Englisch: chubby) erscheint, im Gegensatz zu länglichen Schliffen, die der Fachmann als elongated bezeichnet.
Emerald-Cut-Qualität
Die Wahl der richtigen Farbe erfordert beim Emeraldschliff besondere Aufmerksamkeit. Durch seine klaren, rechteckigen Facetten neigt er dazu, Farbe früh zu zeigen. D und G sind unsere Empfehlung. Ab H wird der Farbton des Smaragdschliff deutlich wärmer.
Bei der Reinheit von Smaragdschliffen gelten besondere Regeln. Ein SI1 und SI2 kann beim Brillantschliff augenrein – englisch: eye-clean – sein. Dies ist beim Emerald-Cut bei SI1 oder SI2 in der Regel nicht der Fall.
Besonderheiten des Emerald-Cut-Diamanten
- Der elegante, zeitlose Schliff schafft ein Fenster in den Edelstein.
- Wurde ursprünglich als Schliff für Smaragde entwickelt und funkelt subtil
- Der Emerald-Cut hat eine rechteckige Grundform mit gekappten Ecken und ist ein Step-Cut (Stufen- oder Treppenschliff).
- Optimale Tiefe: 60 - 67 %, optimale Tafel: 61 - 68 %.
- Angenehmes Längen-Breiten-Verhältnis: 1,3 bis 1,5; 1,4 gilt als ideal.
- Neigt dazu, Farbe zu zeigen, ab Farbe H sichtbar warmer Ton.
- Neigt dazu, Einschüsse zu zeigen. Empfehlung: Reinheitsgrad VS2 oder besser.
Marquise-Cut: die Lippen von Madame de Pompadour
Der Marquise-Cut hat eine längliche Form, die an ein Auge erinnert und stammt aus dem Frankreich des 18. Jahrhunderts.
Ludwig XV. beauftragte einen Diamantschliff, der ihn an die Lippen seiner geliebten der Marquise Madame de Pompadour erinnern sollte. Nach und nach verfeinerten Diamantschleifer die Urform des Marquiseschliffs und versahen ihn mit weiteren Facetten.
Ideale Proportionen beim Marquise-Cut
Der linsenförmige Marquise-Cut hat 57 Facetten und läuft an den Enden spitz zu. 33 Facetten befinden sich oberhalb, 24 unterhalb seines Gürtels. Durch seine schmale Form lässt der Marquise die Finger seiner Trägerin schlanker und länger erscheinen.
Marquise-Cuts mit einem Seitenverhältnis von 1,7 bis 2,15 gelten als gelungene Schliffe, wobei Proportionen im Bereich von 1,95 bis 2,05 am schönsten sind.
Wenn das Verhältnis nicht optimal ist, entsteht der unschöne Bow-Tie-Effekt. Bei manchen Steinen ist er deutlich zu sehen, Diamanteinkäufer begutachten Marquise-Cuts daher eingehend.
Die Spitzen des Marquiseschliffs sind empfindlich. Mit einer Zargenfassung werden sie optimal davor geschützt abzubrechen.
Qualitätsmerkmale des Marquise-Cuts
Der Schliff des Marquise kaschiert Einschlüsse optimal, daher genügt für Steine unter einem Karat die Qualität SI1. Wer Glück hat, findet einen Marquiseschliff in SI2, der für das Auge rein aussieht.
Besonderheiten des Marquise-Cuts-Diamanten
- Ein Marquise-Diamant wirkt größer als ein gleich schwerer Brillant.
- Schliff mit 57 Facetten, 33 oben, 24 unterhalb des Gürtels.
- Bow-Tie-Effekt bei ungenügender Schliffgüte möglich.
- Empfindliche Spitzen, die – offen gefasst – leicht brechen.
- Mindestens Farbe G, über eineinhalb Karat in Farbe F wählen.
- Einzigartiger Look, selten bei Verlobungsringen.
Pear-Cut – günstiger zum „Big Look“
Der Pear-Cut oder Tropfenschliff verdankt den Namen seinem birnen- beziehungsweise tropfenartigen Form. Er ist eine Kombination aus Marquise- und Brillantschliff und hat 58 Facetten.
Wie andere oval oder linsenförmig geschliffenen Diamanten, neigt der Pear-Cut zum Bow-Tie-Effekt. Diese treten bei ungünstigem Schliff als dunkel aussehende Facetten im Diamanten auf.
Durch seine große Oberfläche wirkt ein Pear-Cut-Diamant deutlich größer als andere Schliffe gleicher Größe. Wer auf einen preisgünstigen Big Look steht, wird am Tropfenschliff Freude haben. Und ähnlich wie beim Oval-Cut sorgt die Schliffform für länger aussehende Finger bei der Trägerin.
Proportionen beim Tropfenschliff
Pear-Cut-Diamanten haben einen länglichen Schliff, vergleichbar mit dem von Marquise- oder Oval-Cuts. Ein Ende des Diamanten ist rund wie der Brillant-, das andere Ende läuft spitz zu, vergleichbar mit dem Marquiseschliff.
In der Branche werden Pear-Cuts mit einem Seitenverhältnis innerhalb von 1,55 bis 1,75 bevorzugt.
Qualitätsmerkmale bei Pear-Cut-Diamanten
Der Pear-Cut zählt zu den Schiffen, die ihre Farbe gut verbergen. Selbst die Farbe H liefert einen klaren, weißen Look. Wer eine Fassung aus Gelbgold wünscht, kommt sogar mit Farbwerten um I oder J zurecht.
Besonderheiten von Pear-Cut-Diamanten
- Wirken größer als runde Diamanten und kaschieren hervorragend Einschlüsse und Farbe.
- Haben 58 Facetten, wie der Billantschliff.
- Für das gleiche Geld sieht der Diamant größer aus als bei anderen Schliifen.
- Einzigartiger Stil, man sieht selten Pear-Cuts, fast nie als Solitär.
- Bow-Tie-Effekt bei ungünstigem Proportionen möglich.
Princess-Cut: beliebt für Verlobungsringe
Betzalel Ambar, Ygal Perlman und Israel Itzkowitz entwickelten 1979 den modernen Princess-Cut. Der Schliff geht auf den Profil-Cut des Londoner Diamantschleifers Arpad Nagy aus dem Jahr 1961 zurück. Lange Zeit galt der Princess-Cut als beliebtester Diamantschliff für Verlobungsringe nach dem zeitlosen, runden Brillantschliff.
Beim Princess-Cut bleiben 60 bis 80 % des Rohdiamanten erhalten. Ein Spitzenwert im Vergleich zu den anderen Schliffen! Bei einem Brillantschliff erreichen selbst versierte Schleifer nur eine Ausbeute von 30 bis 50 %.
Princess-Cut: die Proportionen
Der Princess-Cut ist ein quadratisch aufgebauter Schliff – Steine, die Proportionen über 1,05 haben, sind selten. Ideale Seitenverhältnisse schwanken um 1 und leicht darüber.
Wichtige Qualitätsmerkmale beim Princess-Cut
Da der Princess-Cut eine große Tafel hat, empfehlen wir Qualitäten ab SI1, VS2 oder besser. So sind mit dem bloßen Auge keine Einschlüsse zu sehen, der Stein gilt als eye-clean.
Eckeinschlüsse begünstigen in seltenen Fällen, dass der spröde Diamant bricht. Dieses Risiko – so gering es auch sein mag – lässt sich leicht vermeiden: Wir kaufen nur Steine ohne Einschlüsse in den Ecken.
Unsere Farbempfehlung ist H oder besser. Aber schon mit Farbe G bekommen Kunden schöne Steine zu einem guten Preis.
Für in Gelbgold gefasste Stein reicht H als Farbe, da die Goldfassung den Stein weißer wirken lässt. Seitensteine werden im Farbton des Hauptsteins gewählt.
Heart-Cut für Romantiker
Der Heart-Cut ist ein modifizierter Brillantschliff in Herzform mit 56 bis 58 Facetten. Wir sehen Diamanten mit Herzschliff bei Anhängern häufiger als bei Verlobungsringen, obwohl es das bekannteste Symbol für Liebe ist.
Proportionen des Heart-Cut-Diamanten
Der Heart-Cut kommt in den verschiedensten Breiten vor. Der Herzschliff ist ein naher Verwandter des Brillantschiffs und hat mit 1 bis 1,05 ähnliche Proportionen.
Wird das Herz als Anhänger getragen, wirken eher längliche Steine mit einem Seitenverhältnis von 1,05 bis 1,15 gut. Entscheidet man sich für einen Ring, empfiehlt sich ein breiter Schliff mit Länge-zu-Breite-Verhältnis unter 1.
Schauen Sie sich den Herz-Diamanten vor dem Kauf an und lassen Schliff und Proportionen auf sich wirken.
Passende Heart-Cut-Fassungen
Wer einen klassischen Solitärring mit Herzschiff sucht, ist beim Verlobungsring Heart Clean richtig. Wundervoll romantisch ist auch das Modell Pure Love.
Ein Highlight sind kombinierte Hauptsteine die beiden Ringe Toi & Moi Emerald & Heart oder der imposante Flame.
Besonderheiten des Heart-Cut-Diamanten
- Als Anhänger beliebt.
- Erhältlich mit 56 bis 58 Facetten.
- Braucht saubere Symmetrie, um ansprechend zu wirtk
- Ab etwa 0,50 ct. gut sichtbare Herzform.
- Möglicher Bow-Tie-Effekt bei ungünstigen Proportionen.